Gemeinschaftskonto für mehr Übersicht und Transparenz

Gemeinschaftskonto - Eine Frau und ein Mann sitzen mit ihren Unterlagen am Tisch

Ein Gemeinschaftskonto schafft klare Verhältnisse und vereinfacht den gemeinsamen Alltag.

Neben Familie, Vollzeitjob und Hobbies bleibt im Alltag selten Zeit für Zweisamkeit. Finden sich doch ein paar Stunden, dann spricht man am liebsten über Geld. Oder etwa nicht? Wenn Eure gemeinsamen Ausgaben über ein Gemeinschaftskonto geregelt sind, erspart das bereits viele Diskussionen. Denn selbst als finanz-heldin kannst Du Dir vermutlich romantischere Themen vorstellen, über die Du bei einem Abendessen mit Deinem oder Deiner Partner:in sprechen möchtest, als Eure Finanzen.

Gut zu wissen

Ein Gemeinschaftskonto hilft jedoch nicht nur Paaren dabei, gemeinsame Kosten übersichtlicher tätigen und verwalten zu können. Auch für WGs, Vereine oder Organisationen ist ein solches Konto geeignet. Für eine Eröffnung des Kontos sind zwei Personen lediglich die Mindestanzahl, die je nach Anbieter:in jedoch beliebig erweitert werden kann.

Wir teilen doch alles. Oder nicht?

Es soll Paare geben, die sich sogar ihre Zahnbürste teilen. So weit geht es mit einem Gemeinschaftskonto zum Glück nicht. Im Grunde ist ein solches Konto nichts anderes, als Dein bisheriges Girokonto. Der Unterschied ist jedoch, dass es bei einem Gemeinschaftskonto mehrere Kontoinhabende gibt. Diese haben jeweils die gleichen Rechte und Verpflichtungen und haften gesamtschuldnerisch. Jede:r Kontoinhaber:in darf über das gesamte Guthaben verfügen. Im Regelfall behältst Du Dein normales Girokonto für Dein Einkommen oder persönliche Ausgaben weiterhin, Du musst Deine finanzielle Freiheit also keinesfalls aufgeben.

Gemeinschaftskonto statt Paartherapie

Erfahre mehr darüber, wie man ein Geldgespräch mit dem oder der Partner:in am besten in die Wege leitet, welche Knackpunkte es in einer Beziehung zum Thema Geld gibt und wie man mit dem Thema Scheidung umgehen kann.

Ein gemeinsames Konto schafft Klarheit und kann Euch dabei unterstützen, auch finanziell, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Insbesondere, wenn ein:e Partner:in deutlich mehr verdient, ist es oft schwierig eine faire Kostenverteilung zu gestalten. Für Fans von langen Excel Tabellen, in denen Ein-und Ausgaben penibel dokumentiert werden, stellt das kein Problem dar. Sie können am Ende des Monats einfach eine Abrechnung zwischen beiden Parteien machen. Für alle anderen ist es jedoch schwer, die unterschiedlichen Eingänge auf getrennten Konten, mit den unterschiedlichen Ausgaben im Alltag zu vergleichen. Offene Kommunikation ist beim Thema Finanzen zwar genauso wichtig wie in allen anderen Lebenssituationen, trotzdem können ständige Diskussionen über Geld eine Beziehung belasten. Daher ist eine faire Vorabregelung der sicherste Weg, Streit zu vermeiden.

Auf ein gemeinsames Konto könnt Ihr daher in regelmäßigen Abständen einen festen Betrag einzahlen, den Ihr beispielsweise vorher proportional zu euren Einkommen errechnet habt. Was Ihr dann von diesem gemeinsamen Konto zahlt, bleibt natürlich Euch überlassen.

Dein, mein, unser

Kosten, die sich besonders gut aufteilen lassen, sind unter anderem die Miete, Nebenkosten, Lebensmittel, oder eine gemeinsame Hausratversicherung. Aber es lohnt sich, auch weniger offensichtliche Ausgaben in das gemeinsame Budget mit einzuplanen. Denn bei jedem Restaurantbesuch auszulosen, wer die Rechnung übernehmen darf, verdirbt irgendwann den Appetit. Einfacher ist es, wenn Ihr gemeinsam zahlen könnt. Das gemeinsame Auto, Freizeitaktivitäten oder Geschenke für die Geburtstagsparty eines Freundes – das alles sind Kosten, die im Alltag fast täglich anfallen. Wollt Ihr verhindern, dass einer von Euch diese Ausgaben weit häufiger tätigt als der oder die andere, müsstet Ihr sie Euch notieren und ausgleichen.
Natürlich gibt es für solche Fälle auch die gute, alte Haushaltskasse. Die passt im Idealfall allerdings in keine Hosentasche – anders als Euer Gemeinschaftskonto.

girocard und Kreditkarte beim Gemeinschaftskonto

Da Ihr bei einem Gemeinschaftskonto unabhängig voneinander über Euer Guthaben verfügen könnt, erhaltet Ihr beide eine girocard (Debitkarte). Zusätzlich können zwei Kreditkarten beantragt werden, die mit Eurem Konto verknüpft sind. So könnt Ihr immer – auch ohne Absprache mit Eurem oder Eurer Partner:in zu halten – auf das Konto zugreifen. Darüber hinaus erhält jede:r einen Online-Banking Zugang, sodass Ihr bei Überweisungen nicht aufeinander angewiesen seid. Ihr seht, dass es für den Zugriff auf das gemeinsame Geld gegenseitiges Vertrauen erfordert. Für Paare, die noch nicht so lange zusammen sind, kann es daher zunächst empfehlenswert sein mit kleinen Einzahlungen und ohne Kreditrahmen das gemeinsame Konto zu beginnen. Welche Lösung für Euch die beste ist, diskutiert Ihr am besten gemeinsam.

Doppelt hält besser

Die Europäischen Einlagensicherung ist eine Regelung, die trotz ihrer Wichtigkeit selten genannt wird. Sie schützt Deine Einlagen bei der Bank bis zu einer Summe von 100.000 Euro. Sollte Dein Kreditinstitut Insolvenz anmelden müssen, so würdest Du einen vollständigen Ausgleich Deines Ersparten erhalten. Aber, weil doppelt bekanntlich besser hält, gilt für das Gemeinschaftskonto ein wichtiger Vorteil: Da die Summe pro Kunde gültig ist, gilt für ein gemeinsames Konto eine Sicherung von 200.000 Euro. Nutzt Ihr auch Tagesgeld, Festgeld oder Sparbücher gemeinschaftlich bei der gleichen Bank, werden diese in die Einlagensicherung miteingeschlossen.

Gemeinsam für die Zukunft sorgen – mit einem Gemeinschaftsdepot

Seid ihr bereits ein eingeschweißtes Team, bestehen bestimmt Pläne für Eure Zukunft. Das kann eine große Reise sein, aber auch eine langfristige Entscheidung wie der Kauf einer Immobilie oder der Beginn der Familienplanung. Dazu reicht das normale Haushaltsbudget nicht aus. Auf einem Gemeinschaftskonto könnt Ihr rechtzeitig beginnen, Euer Geld beiseite zu legen, zusätzlich zu Euren getrennten Geldanlagen.

Für langfristige Anlagen ist ein normales Gemeinschaftskonto, wie auch Dein Girokonto, oft nicht der beste Weg. Bei vielen Banken habt Ihr daher die Möglichkeit, ein Wertpapierdepot als Gemeinschaftsdepot zu eröffnen und Euer gemeinsames Konto als Referenzkonto anzugeben. Vielleicht entdeckt Ihr beim Handeln an der Börse ganz zufällig auch eine neue gemeinsame Leidenschaft. Dann wird beim nächsten Candle-Light-Dinner vielleicht wirklich über Geld gesprochen.

Deine wichtigsten Vorteile im Überblick

  • Ein gemeinsames Konto schafft Übersicht und Transparenz.
  • Ihr könnt beide in gleichem Umfang über Euer Guthaben verfügen.
  • Größere Ausgaben müssen nicht mehr von einem alleine ausgelegt werden.
  • Eure Einlagensicherung erhöht sich auf 200.000 Euro.
  • Ihr könnt ein kostenloses Gemeinschaftsdepot eröffnen.
  • Mit euren Karten könnt Ihr auch auf Reisen kostenlos Bargeld abheben.