Die wichtigsten Indizes für US-Aktien

Der amerikanische Kapitalmarkt ist der größte der Welt. US-Aktien dürfen in keinem Depot fehlen. Wir stellen Dir die wichtigsten Indizes vor.

Die wertvollsten Unternehmen der Welt haben einiges gemeinsam: Sie kommen aus den USA und sind Technologieunternehmen. Da die meisten Indizes der Welt nach Marktkapitalisierung gewichtet sind, haben Apple, Amazon und die Google-Mutter Alphabet auch in vielen globalen Indizes einen großen Anteil. Und natürlich dominieren sie auch die Indizes an der New Yorker Wall Street, die alle ziemlich tech-lastig sind; anders als beispielsweise der Dax.

Der S&P 500 für den breiten amerikanischen Markt

S&P 500

Er ist einer der bekanntesten und meistbeachtesten Aktienindizes der Welt, wenn nicht der wichtigste: Der S&P 500 deckt den breiten amerikanischen Markt ab. S&P steht für Standard & Poor’s, der Name des Indexanbieters, und die 500 für die Anzahl der Werte. Es sind die 500 größten börsennotierten amerikanischen Unternehmen, gewichtet nach ihrem Börsenwert, also der Marktkapitalisierung. Er ist ein Kursindex, Dividendenzahlungen werden bei seiner Berechnung nicht berücksichtigt.

Der S&P 500 gilt als Indikator für die Entwicklung des gesamten amerikanischen Aktienmarktes. Er ist im Vergleich zum Dow Jones Industrial Average (kurz: Dow Jones), dem Standardwerte-Barometer, der nur 30 Werte umfasst, der modernere Index und repräsentiert rund 75 Prozent der amerikanischen Börsenkapitalisierung.

Obwohl im Index stolze 500 Unternehmen gelistet sind, machen die zehn größten Konzerne mehr als 30 Prozent aus, stehen also für 30 Prozent der Kursentwicklung. Apple kommt auf über sieben Prozent, Microsoft mit 6,5 Prozent. Auf den Plätzen folgen Amazon, Nvidia, die Google-Mutter Alphabet und United Health Group. Wenig überraschend, dass die Technologie-Branche auf einen Anteil von fast 28 Prozent kommt. Gesundheit kommt auf gut 14 Prozent, Finanzdienstleistungen auf knapp elf Prozent, nichtzyklische Konsumgüter machen rund 11,5 Prozent aus. Der S&P ist also ziemlich tech-lastig. Das solltest Du bedenken!

Unternehmensverteilung

Kreisdiagramm der Unternehmensverteilung im S&P 500

Branchenverteilung

Kreisdiagramm der Branchenverteilung im S&P 500
Quelle: justETF 09/2023

Nichtzyklischer Konsum beinhaltet Unternehmen mit Produkten für den privaten Konsum und hauptsächlich die Grundbedürfnisse stillen. Beispiele für nichtzyklische Konsumprodukte: Nahrungsmittel, Getränke, Hygieneprodukte, Tabak.

Zyklischer Konsum umfasst Unternehmen mit Produkten, die nicht lebensnotwendig ist, wie bspw. Kleidung, Gebrauchsgüter, Restaurant-Ausgaben, Reisen, Automobile.

Die Nasdaq für die Technologie

Apropos Technologie: Noch viel mehr davon findest Du an der US-Technologiebörse Nasdaq. Im Nasdaq Composite sind mehr als 3.000 Unternehmen gelistet – überwiegend Tech-Konzerne, aber nicht nur. Die Besonderheit: Es ist ein Kursindex. Dies bedeutet, dass die Zusammenstellung auf Basis der Aktienkurse sekündlich neu ermittelt wird. Die Gewichtung erfolgt wiederum nach der Marktkapitalisierung der Unternehmen. Der Index spiegelt damit die Wertentwicklung aller an der Nasdaq gehandelten Unternehmen wider. Dann gibt es noch einen Auswahlindex, in dem lediglich die 100 Technologieaktien mit der höchsten Marktkapitalisierung vertreten sind.

Nasdaq 100

Der Nasdaq 100 ist der populärere Index. Auf ihn gibt es jede Menge ETFs.

Obwohl 100 Aktien im Index sind, machen die zehn größten Positionen stolze 48 Prozent aus. Apple kommt auf elf Prozent, Microsoft auf knapp zehn Prozent. Amazon folgt mit mehr als fünf Prozent, Nvidia mit gut vier Prozent. Die Technologie-Branche kommt auf gut 50 Prozent, Telekommunikation macht mehr als 15 Prozent aus.

Branchenverteilung

Kreisdiagramm der Unternehmensverteilung im Nasdaq 100

Unternehmensverteilung

Kreisdiagramm der Branchenverteilung im Nasdaq 100
Quelle: justETF 03/2022

Der Russell 2000 für Nebenwerte

Weniger relevant ist der Standardwerte-Index Dow Jones. Ihn kannst Du als ETF-Anleger:in aufgrund seiner intransparenten Zusammenstellung (es gibt ein extra Dow-Jones-Komitee) eigentlich ignorieren. Er fasst die 30 Aktien der größten US-Unternehmen zusammen und ist preisgewichtet. Dabei wird er als Real_Time-Indes laufend ermittelt. Investor:innen schauen eher auf den S&P 500 und die Nasdaq. Spannend sind aber auch amerikanische Nebenwerte. Der passende Index ist hierzulande bei Privatanleger:innen kaum bekannt: der Russell 2000.

In ihm sind die 2.000 kleinsten amerikanischen Unternehmen des Russell 3000 gelistet, in dem eben auch die nach Marktgewichtung viel größeren Firmen notiert sind.

Russell 2000

Die zehn größten Positionen im Russell 2000 haben übrigens nur ein Gesamtgewicht von gut drei Prozent. Es gibt also keine Klumpenrisiken oder Übergewichtungen. Die Werte selbst sind wenig bekannt. Super Micro Computer? Chart Industries? Matador Resources? Schon mal gehört? Es sind die drei größten Werte im Index, wobei Super Micro Computer gerade mal einen Anteil von 0,54 Prozent hat. Auch bei den Branchen gibt es keine extremen Gewichtungen: Finanzdienstleistungen kommen auf knapp 16 Prozent, ebenso wie Aktien aus dem Gesundheitswesen, Industrie folgt mit knapp 14 Prozent, Technologie kommt auf gut zwölf Prozent.

Unternehmensverteilung

Kreisdiagramm der Unternehmensverteilung im Russell 2000

Branchenverteilung

Kreisdiagramm der Branchenverteilung im Russell 2000
Quelle: justETF 10/2023

US-Aktien in Deinem Depot

Amerikanische Aktien gehören in jedes Depot, am größten Kapitalmarkt der Welt kommt kein:e Anleger:in vorbei.

Aber Vorsicht: Da die meisten Indizes auf dieser Welt nach Marktkapitalisierung gewichtet sind, haben die US-Konzerne einen großen Anteil in allen globalen Indizes. Im Weltaktienindex MSCI World beispielsweise kommen sie auf einen Anteil von mehr als 60 Prozent. Die großen Technologiekonzerne sind auch hier am höchsten gewichtet.

Auch in Branchen- und Themen-Indizes findest Du jede Menge US-Aktien. Bevor Du also einen ETF auf den S&P 500, den Nasdaq 100 oder den Russell 2000 kaufst, überprüfe, wie hoch der Anteil der US-Aktien in Deinem Depot bereits ist.

Was Du sonst noch über Indizes wissen solltest?

Jessica Schwarzer

Jessica Schwarzer

Jessica Schwarzer ist Autorin für das finanz-heldinnen Magazin und eine der renommiertesten Finanzjournalistinnen Deutschlands. Ihre Leidenschaft für die Börse hat die gebürtige Düsseldorferin zum Beruf gemacht. Die langjährige Chefkorrespondentin und Börsenexpertin des Handelsblatts (2008 bis 2018) arbeitet heute selbstständig als Journalistin und Moderatorin. Sie hat mehrere Bücher über die Psychologie von Anleger:innen und Investmentstrategien geschrieben. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit, für die sie sich auch mit Vorträgen und Seminaren stark macht. Darüber hinaus schreibt sie eine wöchentliche Kolumne bei onvista.de, einem der meistbesuchten Finanzportale in Deutschland.

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