Aktien werden immer beliebter

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Die gute Nachricht zuerst: Die Deutschen entdecken die Aktie für sich. Die schlechte: Noch immer gibt es viele Vorbehalte – zu Unrecht.

Werden wir Deutschen doch noch ein Volk von Aktionär*innen? Zumindest sind wir auf einem guten Weg. Endlich! Jede*r Dritte besitzt mittlerweile Aktien. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Aktionär*innen um fünf Prozentpunkte auf immerhin 34 Prozent gestiegen. Und im Vergleich zum Jahr 2017 ist der Anteil der Aktienbesitzer*innen sogar um zehn Prozentpunkte gestiegen. Das sind die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Aktienkultur in Deutschland“ der „Aktion pro Aktie“, zu der sich comdirect, Consorsbank und ING Deutschland zusammengetan haben.  Für die Studie wurden im Juli und August 2020 insgesamt 2000 Deutsche ab 18 Jahren online befragt.

Auch wenn die Aktie immer beliebter wird, dominieren kurzfristige Anlagen mit geringer oder gar keiner Rendite die Geldanlage auch weiterhin: Die Deutschen parken oder sparen ihr Geld noch immer am liebsten auf dem Girokonto (73 Prozent), dem Sparbuch (37 Prozent) und dem Tagesgeldkonto (31 Prozent). Aktien schaffen es nach Bausparverträgen und Immobilien immerhin auf Platz sechs – gemeinsam mit dem Festgeld. Immerhin fast jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) besitzt Aktienfonds, was sie übrigens zu den beliebtesten Wertpapieren macht – gefolgt von Wertpapiersparplänen (15 Prozent) und Einzelaktien (13 Prozent). ETFs nutzen aktuell nur zehn Prozent der Deutschen.

Das Interesse der unter 25-Jährigen steigt deutlich

Doch wer sind Deutschlands Aktionär*innen? Noch immer ist der durchschnittliche Aktionär männlich. Denn 42 Prozent der Männer, aber nur 25 Prozent der Frauen besitzen Wertpapiere. Während bei den unter 35-Jährigen das Sparbuch überdurchschnittlich beliebt ist, setzen die 45- bis 54-jährigen Bundesbürger*innen besonders häufig auf Aktienfonds. Vor allem bei den unter 25-Jährigen ist das Interesse an der Aktie deutlich gestiegen. Immerhin vier von zehn Menschen dieser Altersklasse besitzen Wertpapiere. Eine besonders große Rolle bei der Wahl der Investmentvehikel spielt der Faktor Bildung: Jede*r zweite Hochschulabsolvent*in investiert in Aktien, aber nur 13 Prozent der Menschen ohne oder mit niedrigem Abschluss. Auch das Haushalts-Nettoeinkommen verändert unser Anlageverhalten. Mehr als die Hälfte der Gutverdienenden ist am Aktienmarkt aktiv.

Leider gibt es aber noch immer Vorbehalte gegenüber der Aktie, auch das zeigt die Studie: Immerhin 31 Prozent der Deutschen befürchten, ihr Geld zu verlieren. 28 Prozent machten die sich Sorgen, sie könnten die falschen Aktien kaufen. Und 15 Prozent trauen sich den Aktienkauf einfach nicht zu. Aber zum Glück schrumpfen die Vorbehalte. Dabei helfen sicher auch Angebote und Initiativen wie die finanz-heldinnen, die sich für die Aktienkultur stark machen und aufklären. Denn Aktien sind nicht gefährlich, wenn Anleger*innen ein paar recht einfache Grundregeln beachten: Aktien sind ein langfristiges Investment, zehn oder mehr Jahre sollten es schon sein. Mit dem Anlagehorizont schwindet das Risiko, Geld zu verlieren. Das zeigen Statistiken. Apropos Risiko: Das sollten Anleger*innen breit streuen – über viele Einzelaktien, Branchen und Länder. Am einfachsten und günstigsten geht das mit ETFs und Fonds.

Sparpläne sind beliebt

Zumal Anfänger*innen mit ganz kleinen Summen anfangen und so ein Gefühl für die Börse entwickeln können. Das geht ganz einfach über Sparpläne, beispielsweise auf Aktienfonds und ETFs. Eine Variante, die immer mehr Anleger*innen nutzen. Das zeigt auch die Studie. Für die unter 45-Jährigen ist besonders die Möglichkeit, geringe Summen unter 100 Euro zu investieren, ein großer Anreiz. Günstige Gebühren beim Aktienkauf hingegen locken von den bis 35-Jährigen etwa ein Drittel.

Gebührenfrei handeln am Tag der Aktie

Insgesamt geht es also aufwärts mit der deutschen Aktienkultur. Immer mehr Menschen entdecken die Aktie für sich, verlieren ihre Vorbehalten und starten an der Börse. Die Studie der „Aktion pro Aktie“ gibt es jetzt schon zum vierten Mal. Sie erscheint immer im Vorfeld des „Tages der Aktie“, der in diesem Jahr erstmals mit dem Weltspartag am 30. Oktober zusammenfällt. An diesem Tag schenken Dir die teilnehmenden Banken beim Kauf aller Dax-30-Aktien und ausgewählter ETFs über den Handelsplatz Börse Frankfurt die Ordergebühren sowie weitere zusätzliche eigene und fremde Entgelte (zum Beispiel die Courtage und das börsenplatzabhängige Entgelt) ab einem Handelsvolumen von 1.000 Euro.