Das hat eine Auswertung des Spar- und Anlageindexes der comdirect sehr deutlich gezeigt. Wir haben zusätzliche Daten erhoben, um noch weitere Unterschiede beim Sparen zwischen Männern und Frauen herauszufinden.
Trotz Niedrigzinsen und Inflation steht für uns Frauen der langfristige Vermögensaufbau oft nicht an erster Stelle. Laut Index legen Frauen durchschnittlich 95 Euro im Monat zurück, Männer hingegen 125 Euro. Im Verhältnis zu ihrem Einkommen sparen Frauen marginal weniger als Männer, jedoch häufig eben nicht langfristig. Das zeigt der comdirect Spar- und Anlageindex aus dem Jahr 2017 und zeigt: Frauen verdienen im Durchschnitt knapp 2.200 Euro netto im Monat. Die befragten Männer kommen auf einen monatlichen Nettoverdienst von rund 2.730 Euro.
Aktien? Wertpapiere? Eher nein.
Wir Frauen setzen viel zu wenig auf Aktien und Wertpapiere. Ein Blick in die Portfolios von Frauen und Männern weist Unterschiede auf, die in der Zukunft entscheidend sein können. Frauen legen weniger in Aktien und Fonds an als Männer. Auf lange Sicht gesehen eine schlechte Entscheidung, denn in Zeiten von Niedrigzinsen und Inflation ist unser Sparbuch oder das Girokonto für eine langfristige Geldanlage keine Alternative.
Es startet bereits im Kindergarten
Die Frauen-Finanz-Lücke zieht sich durchs Leben. Das „Gender Gap“ startet bereits im Kindesalter, denn Mädchen zwischen vier und fünf Jahren bekommen 17 Prozent weniger Taschengeld als Jungen. Das belegen die Daten und Berechnungen und zeigen weiter: Später folgen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern beim Stundenlohn. So liegt der durchschnittliche Stundenverdienst von Frauen 20 Prozent unter dem der Männer. Fortgesetzt wird die Lücke in der Rente. Hier bekommen Frauen 21 Prozent weniger. Und auch beim Erbe ist das Gender Gap ersichtlich: Im Schnitt sind es rund 25 Prozent, die Frauen weniger erben als Männer.
Infografiken 2-5: Die Vermögenslücke bei Frauen – ein Kreislauf.
Mit Klischees zu Frauen und Finanzen brechen
Mit der Initiative finanz-heldinnen möchten wir zum Umdenken bewegen und wollen Frauen ermutigen Finanzen frühzeitig in Angriff zu nehmen. Ein erster Schritt zu mehr Finanzkompetenz ist sich erst einmal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Studienergebnisse machen auf Herausforderungen aufmerksam. Als Finanzheldinnen möchten wir mit Informationsangeboten und Netzwerkveranstaltungen aufklären und Unterstützung bieten. Das Credo: Finanzen? Auch Frauensache!
Einen ersten Schritt habt ihr gemacht und habt diesen Artikel gelesen. Wir freuen uns, wenn wir Euch bei unserem nächsten Afterwork-Treffen dabei uns lasst uns darüber sprechen, was Euch beim Thema Finanzen bewegt oder wie ihr selbst spart.