Kein Vermögensaufbau ohne Aktien

Vermögensaufbau mit Aktien - Junge Frau schaut auf Finanzdaten
Businesswoman looking at financial data on futuristic display

In Zeiten von Null- und Minuszinsen ist Vermögensaufbau ohne Aktien nicht mehr möglich. Sie liefern langfristig gute Renditen – im Gegensatz zu vielen anderen Anlageklassen. Warum Du deshalb einen Teil Deines Ersparten in Aktien investieren solltest, erfährst du hier.

Kannst Du Dich noch an Zeiten erinnern, in denen es noch Zinsen gab? Als das Geld sich einfach von selbst vermehrte? Oder haben Dir Deine Eltern und Großeltern davon erzählt? Wahrscheinlich ja, als sie Dich zum Sparen animieren und motivieren wollten. Ich kann mich noch sehr gut an diese Zeiten erinnern. In den 1980er oder 1990er Jahren reichte es aus, das Geld auf ein Sparkonto zu packen und ein paar Jahre zu warten. Es hat sich garantiert vermehrt.

Damals gab es nämlich noch Zinsen, ziemlich üppige sogar. Für Bundesanleihen oder Bundesschatzbriefe – absolut sichere Anlagen – gab es beispielsweise rund acht Prozent Zinsen. Nach knapp zehn Jahren hatte sich das Ersparte verdoppelt. Das war „damals“ eine sichere Sache. Davon kannst Du heute nur träumen. Zumindest, wenn Du vermeintlich sichere Spareinlagen oder Anleihen von sehr soliden Schuldnern wie eben der Bundesrepublik Deutschland wählst.

Sparbücher, Tages- oder Festgeld bringen Zinsen nahe Null oder gleich gar keine. Wenn Du 10.000 Euro anlegst und 0,01 Prozent Zinsen bekommst, hast Du nach zehn Jahren 10.010 Euro auf dem Konto. Das ist armselig. Und im Grunde ist es noch nicht mal eine positive Rendite. Nämlich dann nicht, wenn Du die Inflationsrate von 1,5 Prozent* abziehst. Die Kaufkraft Deines Ersparten schwindet also. Negativer Realzins ist der Fachbegriff dafür. Unter dem Strich machst Du Verluste. Die machst Du übrigens auch mit den ach so sicheren zehnjährigen Bundesanleihen, ihre Rendite liegt längst im negativen Bereich.

Verdoppelung des Ersparten dank Aktien

Der Ausweg? Das sind Aktien. Leider meiden die Deutschen diese Anlageform, aus Angst vor möglichen Kursverlusten. Es sind Unternehmensbeteiligungen. Wenn Du in Anteile von Adidas, Henkel oder irgendeiner anderen börsennotierten Aktiengesellschaft investierst, gehört Dir ein Stück vom Unternehmen. Natürlich schwanken Aktienkurse, das ist kurzfristig ein Risiko. Keine Frage. Aber langfristig bieten sie die besten Renditen. Und langfristig solltest Du denken, wie eine Unternehmerin eben. Investierst Du in Fonds oder börsengehandelte Indexfonds statt in Einzeltitel, dann streust Du Dein Risiko über viele Unternehmen. Das ist schlau.

Und die Rendite: Langfristig bringen Aktien durchschnittlich sechs bis acht Prozent pro Jahr.* Aus Deinen 10.000 Euro können also knapp 18.000 oder sogar gut 21.500 Euro werden. Mit Aktien klappt es also auch wieder mit der Verdoppelung des Ersparten. Aber: Du musst langfristig investieren, Du musst Dürre-Perioden und sogar Crashs ertragen. Das ist manchmal unangenehm und Du brauchst gute Nerven. Aber: Solide Unternehmen überstehen Krisen und sogar Kriege, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Und langfristig steigen die Kurse. Außerdem gibt es regelmäßige Dividenden, also Gewinnausschüttungen. Aktien waren langfristig übrigens schon immer die beste Anlageklasse, auch als es noch Zinsen gab.

In Zeiten von Null- und Minuszinsen solltest Du auf Aktien nicht verzichten. Ein vernünftiger Vermögensaufbau ist ohne diese Anlageform schlicht und einfach nicht mehr möglich. Lass also zumindest Teile Deines Ersparten an der Börse „arbeiten“ und lass Dein Geld nicht mehr nur rumliegen.

In der Podcastfolge #121 erzählt finanz-heldin Gabriele von ihren Anfängen und wie sie über einen langen Anlagezeitraum und mit kleinen Beträgen so weit kam, dass sie sich ihre persönlichen Träume erfüllen könnte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vermögensaufbau ohne Aktien ist in Zeiten von Null- und Niedrigzinsen sowie unter der Berücksichtigung der Inflation nicht mehr möglich.
  • Investiere einen Teil Deines Ersparten an der Börse.
  • Streue Dein Risiko, indem Du auf Fonds und ETFs setzt.
  • Langfristig bieten Aktien die besten Renditen, auch wenn ihre Kurse kurzfristig stark schwanken können.
Jessica Schwarzer

Jessica Schwarzer ist Autorin für das finanz-heldinnen Magazin und eine der renommiertesten Finanzjournalistinnen Deutschlands. Ihre Leidenschaft für die Börse hat die gebürtige Düsseldorferin zum Beruf gemacht. Die langjährige Chefkorrespondentin und Börsenexpertin des Handelsblatts (2008 bis 2018) arbeitet heute selbstständig als Journalistin und Moderatorin. Sie hat mehrere Bücher über die Psychologie von Anleger:innen und Investmentstrategien geschrieben. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit, für die sie sich auch mit Vorträgen und Seminaren stark macht. Darüber hinaus schreibt sie eine wöchentliche Kolumne bei onvista.de, einem der meistbesuchten Finanzportale in Deutschland.

Stand Dezember 2018
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