Vorsicht Emotionen!

Junge Frau ist emotional wegen ihrer Geldanlagen

Wenn es um unser Geld geht, dann sind wir natürlich rational und handeln sehr durchdacht. Von wegen! Wir agieren hoch emotional, ohne es zu merken. Und wir stolpern dabei über jede Menge mentale Fallstricke.

Emotionen wie Gier oder Panik sind bei der Geldanlage keine guten Ratgeber. Im Gegenteil: Sie kosten meistens sogar richtig viel Geld. Weil wir nämlich Fehler machen, wenn wir uns von unseren Gefühlen leiten lassen. Absolut rational zu handeln wäre viel besser und würde uns auf jeden Fall erfolgreicher machen. Wir würden Chancen und Risiken absolut emotionslos abwägen, wir würden die richtigen Entscheidungen treffen und uns nicht von irgendeinem abstrusen Bauchgefühl leiten lassen.

Aber so einfach ist es leider nicht. Wir sind Menschen und keine Roboter. Unsere Psyche spielt uns nur zu gerne Streiche. Vor allem an der Börse stolpern wir regelmäßig über mentale Fallstricke. Sind wir im Plus, wollen wir dieses Gefühl konservieren – und verkaufen viel zu früh, anstatt die Gewinne laufen zu lassen. Sind wir im Minus, wollen wir es nicht wahrhaben, verdrängen unser Fehlinvestment und bleiben auf den Verlusten so lange sitzen, bis aus einem kleinen Minus ein dicker Krater im Depot geworden ist. Geht es an der Börse mal wieder turbulenter zu, verlieren wir die Nerven, ziehen die Reißleine und kippen unsere langfristige Anlagestrategie über Bord. Oder wir lassen uns auf waghalsige Wetten ein, in der Hoffnung auf satte Gewinne.

So oder so ähnlich geht es leider vielen von uns. Auch ich habe solche Fehler schon gemacht. Schuld sind Emotionen wie Gier, Panik, Angst, Verliebtheit oder Scham, die auch vor unserem Geld nicht haltmachen. Nicht umsonst heißt es, dass der größte Feind jedes Anlegers ihm jeden Morgen aus dem Spiegel entgegen schaut. Übersetzt: Wir stehen uns leider auf unserem Weg zum Wohlstand oft selbst im Weg.

Das gilt nicht nur an der Börse. Private Altersvorsorge? Ach, wird schon irgendwie passen mit der Rente. Alternativ verschieben wir das Thema auf später. Risiken absichern? Versicherungen kosten Geld, es wird schon nichts passieren. Das sind nur zwei Beispiele. Wir verdrängen, wir machen uns etwas vor, wir tun aus Unwissenheit oder einem flauen Gefühl im Magen lieber gar nichts, anstatt uns um unsere Finanzen zu kümmern. Oder wir agieren viel zu vorsichtig, weil wir einfach Angst haben, Fehler zu machen.

Emotionen erkennen und kontrollieren

Der Ausweg? Abstellen können wir unsere Emotionen nicht. Aber wir können unsere Emotionen erkennen und dann kontrollieren? Das ist gar nicht so schwierig. Mein Tipp: Denk einfach mal über Geld nach. Wie wichtig ist Dir Geld, welche Ziele hast Du? Bist Du eher waghalsig oder vorsichtig, wenn es um Deine Finanzen geht? Warum hast Du welche Entscheidung getroffen? Wie hast Du in dieser oder jener Situation gehandelt und warum? Wie tickst Du, wenn es um (Börsen-)Investitionen geht? Wann hast Du Dich falsch entschieden? Wie hast Du Dich gefühlt, als es an der Börse zuletzt kräftig abwärts ging? Wann hat Dein Bauch über Deinen Kopf regiert?

Wenn Du all das ehrlich beantwortest und Dir eingestehst, wann Du Dich von welcher Emotion hast leiten lassen, bist Du schon einen Schritt weiter. Selbsterkenntnis ist auch hier der erste Schritt zu Besserung. Nur wer seine Emotionen erkennt, kann sie kontrollieren. Und wenn das gelingt, sind wir auch gleich bessere Anleger. Allein die Einsicht hilft. Über emotionale Fallstricke wie Angst und Panik stolpern wir dann hoffentlich nicht mehr oder doch zumindest sehr viel seltener.

Erfahre mehr darüber, wie Du Deine Gefühle und Gedanken, während dem Investieren, unter Kontrolle halten kannst im Gespräch mit Jessica.